Aufgabe
Eine laufende Aufgabe war die Überprüfung der Ortsregister-Normdaten. Dafür mussten die Daten aus unserem Ortsregister einzeln mit nachvollziehbaren Normdaten abgeglichen werden. Dafür können beispielsweise Google Maps und GeoNames parallel genutzt werden. Während bei GeoNames die Normdaten abrufbar sind, und die Koordinaten bestätigt oder korrigiert werden können, hilft Google Maps dabei, den gesuchten Ort ausfindig zu machen. So können beispielsweise die Koordinaten in der Kartenansicht von Google Maps eingegeben und anschließend mit dem GeoNames-Eintrag abgeglichen werden.
Probleme
Das Zusammenspiel von historischen Ortsdaten mit aktuellen Karten und Normdaten führt zu einigen Problemen. So können sich z.B. Orte, Straßen und Grenzen verschoben haben, was sich zum einen auf den Suchprozess auswirkt, zum anderen die Koordinatensetzung beeinflusst. Durch die zeitliche Diskrepanz kommt es auch vor, dass sich die Namen von Orten geändert haben. Falsche Ortsnamen können auch durch eine fehlerhafte Beschreibung des Quellenautors entstehen. In unserem konkreten Fall ist auch das Zusammenspiel der verschiedenen Sprachen auf der Reiseroute problematisch. So verwendet GeoNames deutsche bzw. englische Namen, die latinisierten Schreibweise von osteuropäischen bzw. russischen Ortsnamen ist nicht immer eindeutig. In solchen Fällen hilft ein Abgleich über die Koordinaten mit Google Maps.
In einigen Fällen existierten die Orte nicht mehr, teilweise war es auch nicht eindeutig, ob die Koordinaten einen Ort abbilden, der tatsächlich existiert hat, oder durch bspw. eine Poststation an einer Straße legitimiert war. Es gab auch Fälle, an denen registrierte Orte heute unter einem riesigen Stausee liegen (z.B. Stara-Kolopnia unter dem Rybinsker Stausee).
Die im Prozess der Ortsregister-Normdaten zu überprüfenden Koordinaten sind selbst entscheidende Hinweise darauf, was gesucht wird. So gibt es Ortsnamen, die nicht selten zweistellige Trefferlisten bei der Recherche ergeben und nur durch die Vorauswahl bzw. dem Abgleich mit bestehenden Koordinaten abgegrenzt und bestimmt werden können. Bei der Bestimmung der exakten Position entsteht jedoch ein ‚neues‘ Problem. Unsere Koordinaten sind quellennah an ‚sinnvollen‘ Positionen der Orte, wie z.B. Marktplätzen, Kreuzungen, Poststationen oder anderen POIs gesetzt, während GeoNames die mathematische Mitte der Fläche definiert.
Fazit
Abschließend bleibt festzuhalten, dass alle auftretenden Probleme gelöst werden konnten, dazu aber ein nicht unerhebliches Maß an ‚händischer‘ Arbeit nötig war. Die einzelnen Ortsregister-Normdaten zu überprüfen ist ein aufwändiges Prozedere, für das Automatisierungsmöglichkeiten aufgrund der Unterschiedlichkeit der Einzeldaten kaum Anwendung finden konnte. Regelmäßig war weiterführende Recherche notwendig, somit konnte im Überprüfungszeitraum vor allem durch Workflow-Anpassungen Zeit eingespart werden.
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